Watch Valley bietet mehr als Uhren

Die Präzision seiner Uhren hat das Schweizerische „Watch Valley“ berühmt gemacht. Doch es gibt noch mehr Gründe dorthin zu reisen. 

Als am Anfang des 18. Jahrhunderts das kleine Jura-Dorf Le Locle zur Wiege der Schweizerischen Uhrenindustrie wurde, war das der Anfang von „Watch Valley“. Seitdem sind der Ort und seine Nachbarstadt Chaux-de-Fonds weltberühmt geworden und gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Uhrenmuseum von Le Locle leben die goldenen Zeiten und große Namen wie Rolex und Tissot weiter fort. Prächtige und seltene Exemplare von Uhren zeigen den Besuchern, was die Stunde schlägt. Interaktive Demonstrationen und ein High-Tech 3D-Drucker präsentieren die Gegenwart. Die ist allerdings weniger glänzend als es die Lifestyle-Magazine der Neuen Zürcher oder der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verheißen. In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts brach die Schweizer Uhrenindustrie ein als viele billige Uhren aus Fernost auf den Markt kamen. Heute macht der starke Schweizer Franken den Exporteuren zu schaffen.

Manche Straßen in Le Locle wirken so trist und grau wie die in ehemaligen Industrierevieren Ostdeutschlands oder im Ruhrgebiet. Doch die Tourismusexperten waren pfiffig und versahen die gesamte Region des Schweizer Jura und des Drei-Seen-Lands mit dem Label „Watch Valley“. Dort finden Sie Schätze ganz anderer Art. Frankreich ist nahe und so kann man in vielen Restaurants ein „Savoir vivre“-Gefühl spüren. Die Zutaten für die Küche kommen häufig aus der Region: „Glückliche Kühe“ auf großen Weiden, Obst und Gemüse aus dem hügeligen Vorland des Jura-Gebirges und der Wein von den Hängen des Neuenburger Sees.

Der Jura ist ein Wandergebiet mit viel Abwechslung und das Wegenetz perfekt ausgeschildert. Mit dem Postbus oder den Regionalbahnen erreichen Sie nahezu jeden Ort und das im Stundentakt. Anschlüsse an das Hauptstreckennetz bestehen in Solothurn und Neuchâtel. Wer will, braucht auf das Auto nicht zu verzichten. Die Straßen sind gut ausgebaut und von Basel oder Zürich aus ist man in weniger als zwei Stunden vor Ort. Dann steigen Sie auf Ihr Mountainbike oder Pedelec um.

Der Bieler See und der Neuenburger See sind beliebt bei Wassersportlern, Seglern und natürlich bei Anglern. Hier können Sie den Ausgleich finden nach anstrengenden Touren im Gebirge. Und wem das noch nicht reicht, der fährt zur Entspannung nach Yverdon-les-Bains ins moderne Thermalbad. Der dritte und kleinste See ist der Murtensee und mit den beiden anderen über einen Kanal verbunden.

Die Gegend am Neuenburger See ist so schön, dass man bleiben möchte. Grund genug für den Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt, sich am Rande von Neuchâtel niederzulassen. Er kaufte nicht nur ein Grundstück mit Haus, sondern die benachbarten Flächen dazu. Um in Ruhe Schreiben und Malen zu können. Dabei war er sehr produktiv und das können Sie heute im Centre Friedrich Dürrenmatt nacherleben. Vor dem alten und mittlerweile renovierten Wohnhaus des 1990 verstorbenen Künstlers wurde hangabwärts ein modernes Ausstellungsgebäude errichtet. Erstaunlich wie aktuell uns heute seine Bilder ansprechen.

Am Ende eines schönen Tages und bei einem Glas kühlen Oil-de-Perdrix-Roséwein schauen Sie über den See auf das Alpenpanorama am Horizont. Die Abendsonne scheint auf Eiger, Mönch und Jungfrau und bei guter Sicht grüßt der Montblanc. Dann möchten Sie vielleicht die Zeit anhalten. Nur diesen Wusch kann Ihnen das Watch Valley nicht erfüllen. Es lebt weil die Uhren nicht stehenbleiben.

Bei der Planung Ihrer Reise hilft Ihnen: Watch Valley Tourismus

 

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